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FAQ: Diversity - Gender, Geschlecht & FLINTA

Die FAQ: Haecksen (als Kollektiv) findest du hier im Wiki und auf der Webseite.

Weitere FAQ-Fragen kannst du dir bei uns entweder im Rocket #Team-Inklusion oder anonym per Ticket wünschen und ein paar sind vielleicht auch noch oder schon in Bearbeitung.

Für Begriffserklärungen haben wir euch ein Glossar angelegt: https://wiki.haecksen.org/books/inklusion/page/glossar-diversity-gender-geschlecht-flinta

Inhaltswarnung für die FAQ: Endo-Cis-Heteronormativität, (u. a. religiös motivierte) Trans- und Queerfeindlichkeit, Diskriminierung, Politik, Tod, Todesstrafe, Verfolgung von Minderheiten, Euthanasie, Gewalt gegen queere Menschen, Verstümmelungen, Hassverbrechen, Misgendern, Familie, Lohnarbeit, Fremd-Outing

Was bedeuten Begriffe wie z. B. trans, inter?

Konkrete Begriffserklärungen findest du im Glossar. Diese Seite beschränkt sich auf inhaltliche Fragen und Hilfestellung zu Begrifflichkeiten.

Alle FLINTA-spezifischen Begriffe auf dieser Seite sollten sich im Glossar finden. Bitte beachte, dass diese Seiten momentan noch im Aufbau sind und manches noch nicht ausgefüllt ist – das dauert dann einfach noch ein bisschen. Wenn es aber ganz fehlt, dann ist es uns wahrscheinlich einfach durch die Lappen gegangen. Bitte melde dich dann bei uns. Das kannst du entweder im Rocket #Team-Inklusion machen oder uns anonym ein Ticket schreiben.

Warum sind Label wie z. B. trans, inter wichtig?

Trans, inter, nicht binäre und agender Personen bewegen sich ständig durch eine Welt, in der binäre Label dominant sind. Tagtäglich sind sie gezwungen, sich dem unterzuordnen – ob die Label nun passen oder nicht. „Männersachen“ und „Frauensachen“ sind die gesellschaftliche Norm. Und selbst wenn binäre trans oder inter Personen eine Wahl innerhalb des sog. Gender Binary treffen, die sich mit ihrem Selbstverständnis deckt: Dass ihre Entscheidung akzeptiert wird, das ist damit noch lange nicht gesagt.

Wenn trans, inter, nicht binäre oder agender Personen ihre eigenen Label wählen, ist das in erster Linie eine Richtigstellung. Mein Label für mich ist, wer ich bin, nicht was die Gesellschaft mir aufzwingt. Ein Label hilft außerdem dabei, Communities, Peer-Groups oder Informationen zu finden und miteinander zu kommunizieren. Und diese Label sind wichtig, auch wenn es vielleicht schön wäre, in einer Welt zu leben, in der solche Label nicht mehr diese Bedeutung haben: In so einer Gesellschaft leben wir nun mal nicht und solange trans, inter, nicht binären und agender Personen die Identität oder gar die Existenzberechtigung abgesprochen wird, sind diese Label umso wichtiger, existenziell sogar. Diverse Label befreien aus der binären Norm und bereichern die Gesellschaft. Ihre Akzeptanz ist immens wichtig für die Identität vieler betroffener Menschen.

Wie beeinflussen Medien die Sichtbarkeit von trans, inter, nicht binären und agender Personen?

Obwohl trans, inter, nicht binäre und agender Personen inzwischen auch eine gewisse Medienpräsenz haben, ist diese allerdings oft nicht gerade positiv1. Zudem wird kontinuierlich der Mythos genährt, es handele sich dabei um einen Hype2 oder ein Phänomen, das aus Repräsentation entsteht3. Während privat finanzierte Medien sowieso kein sachliches Bild der Realität zeichnen, kommen leider auch die öffentlich rechtlichen Medien nach wie vor nicht ihrer Pflicht zur sachlichen und ausgewogenen Information nach4. Artikel, die fundiert über Probleme berichten5, sind immer noch eher die Ausnahme.

Wir sehen, lesen und hören von trans, inter, nicht binären und agender Personen vor allem in liberalen Ländern. Das liegt vor allem daran, dass zumindest offiziell in den meisten der betroffenen Länder die Diskriminierung dieser Personen verboten ist und diese Personen sich dort relativ offen bewegen und zeigen können. Dennoch ist ihre Sicherheit durch vage Gesetzgebung und mangelhafte Umsetzung in der Realität häufig nicht gewährleistet.

In den meisten anderen Ländern der Welt fehlt diese Präsenz, weil sie politisch, gesellschaftlich oder religiös motiviert unterdrückt wird – in einigen Ländern droht betroffenen Personen sogar die Todesstrafe6.

Belege für nicht-binäre Modelle z. B. in indigenen Gesellschaften7 sind einige der stärksten Indizien dafür, dass die menschliche Existenz sich global nicht innerhalb der Grenzen eines binären Geschlechterrollen-Modells entwickelt hat – und das völlig unabhängig von modernen Medien und dem Stand der Menschenrechte in einzelnen Ländern.

Gibt es überall trans, inter, nicht binäre und agender Personen?

Anders als die mediale Präsenz es suggeriert, gibt es trans, inter, nicht binäre und agender Personen überall. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch du mindestens eine betroffene Person in deinem Umfeld hast, ist extrem hoch. Viele leben allerdings „stealth“ oder ungeoutet. Man sieht einer Person ihr Gender ja nicht an.

Du glaubst, keine zu kennen? Vielleicht. Oder es hat sich dir jemand noch nicht geöffnet. Viele betroffene Personen brauchen ein Gefühl der Sicherheit, dass du sie nicht verurteilst oder ablehnend reagierst. Um dies zu vermitteln, signalisiere in deinem Alltag, dass du trans, inter, nicht binäre und agender Personen unterstützt. Schau hierzu auch gerne die Antwort auf die FAQ Wie kann ich trans, inter, nicht binäre und agender Personen aktiv unterstützen?“ an.

Gab es schon immer trans, inter, nicht binäre und agender Personen?

Diese Frage beantwortet u. a. die Gender-Archäologie8, die zum Schluss kommt, dass es z. B. nicht binäre Menschen schon in der Steinzeit9 gab. In einigen Fällen beschäftigen sich Forscher*innen auch mit Aufzeichnungen, die entsprechende Indizien bereitstellen10. Glücklicherweise beschäftigen sich immer mehr Forscher*innen mit diesen Themen, brechen damit die vorgefassten Meinungen in der Archäologie auf und liefern fundierte, evidenzbasierte Einblicke in unsere Geschichte.

Wieso ist es wichtig, trans, inter, nicht binäre und agender Personen zu unterstützen?

Trans, inter, nicht binäre und agender Personen werden nach wie vor in vielen Bereichen des Lebens benachteiligt – in Medizin, Familie, Schule, Ausbildung, Beruf und im Alltag. Extreme Bedrohungen wie Zwangssterilisationen11, Genitalverstümmelungen12, Todesstrafe, strafrechtliche Verfolgung13 u. ä. gehören mittlerweile in Deutschland und einigen anderen Ländern der Vergangenheit14 an. Trotzdem sind Diskriminierung und gesellschaftliche Benachteiligung15 auch dort nicht nur alltäglich, sondern werden sogar tendenziell wieder häufiger, wie z. B. bei Hassverbrechen16, und die Rechtslage verschlechtert sich vielerorts auch weiter bzw. wieder17In vielen Ländern gehören extreme Bedrohungen für FLINTA heute noch unverändert zur Lebensrealität.

Solidarität mit betroffenen Personen ist daher für eine feminisitische Community unerlässlich. Die Haecksen bekennen sich dazu in ihrem Selbstverständnis.

Wie kann ich trans, inter, nicht binäre und agender Personen aktiv unterstützen?

Informieren: Informiere dich selbstständig über ein paar grundlegende Begriffe. Betroffene Personen müssen immer wieder die gleichen Fragen beantworten, was auf Dauer doch sehr ermüdend ist, so gerne wir auch beim gegenseitigen Verständnis helfen. Darum ist es hilfreich, wenn du selbst schon mal Antworten findest. Wenn deine Fragen hier in den FAQ nicht beantwortet sind, dann kannst du sie uns auch schreiben und wir ergänzen die FAQ ggf. Das kannst du entweder im Rocket #Team-Inklusion machen oder uns anonym ein Ticket schreiben. Ansonsten und bis dahin stöbere am besten einfach ein bisschen im Netz, ob deine Fragen nicht schon woanders beantwortet sind. Danke :)

Zuhören: Versuche tatsächlich zu verstehen, was dein Gegenüber dir mitteilen will. Biografien und Lebensrealitäten können sehr verschieden sein, deswegen ist das nicht immer leicht. Es ist immer völlig okay und richtig Bescheid zu sagen, wenn du gerade etwas nicht ganz verstehst oder irgendeine Hilfe brauchst.

Solidarisch sein: Leider beschränken sich viele Solidaritätsbekundungen auf Social Media Beiträge über betroffene Personengruppen. Hilfreicher sind aktives Einschreiten, Zivilcourage und aktiver Beistand bei Übergriffen, was leider immernoch nicht die Regel ist. Aber du kannst auch im Kleinen und Alltäglichen helfen, z. B. indem du auf die richtigen Pronomen hinweist, wenn eine Person in einem Gespräch misgendert wird. Ein anderes gutes Beispiel sind kleine, respektvolle Komplimente unter Freund*innen und Bekannten: Untersuchungen haben gezeigt, dass gender-conforming Komplimente einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden18 von trans Personen haben können. Bitte beachte bei Komplimenten, dass sie, wie Sprache, von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlich sein können - so kann aus einem gutgemeintem Kompliment auch schnell ein Affront werden.

Wieso brauchen trans, inter, nicht binäre und agender Personen einen Space bei uns?

Die meisten trans, inter, nicht binären und agender Personen werden ihr ganzes Leben lang aufgrund ihres Genders benachteiligt und ausgegrenzt, vor allem in endo cis heteronormativen Spaces. Betroffene Personen brauchen – genauso wie auch Frauen – einen Raum, in dem sie sich ohne konstante Diskriminierungen und Mikro-Aggressionen entfalten können, in dem wir uns gegenseitig unterstützen und füreinander da sein können.

Die Haecksen haben 2021 entschieden, sich für alle FINTA-Personen zu öffnen und ihren Raum mit Betroffenen zu teilen und sind seit 2024 eine FLINTA Community. Die Haecksen sind unverändert auch ein Raum für endo cis Frauen, die auch den Großteil aller FLINTA-Personen ausmachen, und es gibt innerhalb der Haecksen genug Raum für alle FLINTA-Personen. Es gibt z. B. einige Rocket-Kanäle und Gruppen, die sich mit spezifischen Themen befassen, die nur für Teile aller FLINTA-Personen relevant sind, und das ist auch völlig okay und legitim. Wichtig ist, dass diese Räume auch die richtigen Zielgruppen ansprechen – also z. B. nur trans Personen oder nur Personen, die ihre Wechseljahre haben. Auch ein Raum nur für Frauen kann legitim sein, schließt dann aber auch alle trans und inter Frauen mit ein.

Wieso ist der Schutz der Privatsphäre für trans, inter, nicht binäre und agender Personen besonders wichtig?

Aufgrund anhaltender Diskriminierung19 und der realen Bedrohungslage20 für trans, inter, nicht binäre und agender Personen ist der Schutz der Privatsphäre betroffener Personen von besonderer Bedeutung. Betroffene ohne ihr Einverständnis zu outen21 kann gravierende Konsequenzen für deren Leben und Lebensgrundlage haben: Jugendliche sind womöglich von ihrer konservativen Familie abhängig, andere sind beruflich auf Privatsphäre angewiesen22 und nicht zuletzt gibt es rechtliche Aspekte23.

Trans, inter, nicht binäre und agender Personen sind nicht allein dafür verantwortlich, für ihre Gleichstellung zu kämpfen. Betroffene Personen bringen dadurch meistens ihre familiäre Situation, berufliche Lebensgrundlage und ihr näheres Umfeld in Gefahr. Die Verantwortung dafür ist eine gesamtgesellschaftliche24. Laut einer Studie aus dem Jahr 2024 (in Deutschland)25 haben jedoch weniger Menschen schon mal eine betroffene Person aktiv unterstützt (29 %), als es Menschen gibt, die mindestens bei einer Fragestellung der Auffassung sind, dass trans, inter, nicht-binäre oder agender Personen nicht die gleichen Rechte haben sollten wie cis Personen (30 %) - ein knappes Ergebnis, aber es steht bestenfalls 1:1. Deswegen müssen wir alle jeden Tag aktiv dazu beitragen, die Privatsphäre von trans, inter, nicht binären und agender Personen zu beschützen und sie bei ihrer informationellen Selbstbestimmung unterstützen.

Warum und wie gendern / entgendern?

Wir gendern, damit alle Personen unabhängig von ihrem Gender inkludiert werden – und nicht nur mitgemeint werden. Gendern bezeichnet dabei eigentlich das, was so gerne diskrediert wird: nämlich geschlechtsspezifisch zu schreiben, bspw. „liebe*r Leser*in“. Entgendern bezeichnet geschlechtsneutrale Formen, wie bspw. „liebe Lesende“. Während Entgendern eher perspektivisch ein sinnvolles Ziel darstellt, erhöht explizites Gendern auch sprachlich die Sichtbarkeit marginalisierter Gender.

Beim Gendern ist das Gender-Sternchen normalerweise die erste Wahl, aber auch der Unterstrich wird gut unterstützt. Es werden grundsätzlich Varianten bevorzugt, die die Sichtbarkeit nicht reduzieren, wie es bspw. beim Doppelpunkt der Fall ist. Hier gibt es eine kleine Anleitung zur gendergerechten Sprache hier im Wiki. Im gesprochenen Wort wird das Gendersternchen als Glottisschlag gesprochen - das lässt sich am leichtesten üben, wenn du bewusst getrennt aussprichst: „Leser*innen“ wird zu „Leser. Innen“. Diese Pause gibt es auch in vielen ganz gewöhnlichen Begriffen, ein populäres Beispiel ist das „Spiegel. Ei“. Die Pause ist auf diese Weise etwas länger, als wenn du es wie sonst „Spiegelei“ aussprechen würdest, aber diese etwas längere Pause ist auch erwünscht.

Was mache ich, wenn ich mir bei den Pronomen unsicher bin?

Es ist in einem sicheren Rahmen grundsätzlich völlig okay und meistens auch erwünscht nachzufragen. Das ist oft die sinnvollste Option. Das zeigt in erster Linie dein Interesse und Bemühen. Noch besser ist, wenn du die Initiative ergreifst und dich selbst mit Pronomen vorstellst. Das gibt deinem Gegenüber die Möglichkeit, zu entscheiden, ob sie*er ihre*seine Pronomen auch nennen möchte.

Wenn dein Gegenüber das nicht tut, dann forciere besser nichts weiter – manche Menschen möchten ihre Pronomen auch einfach nicht nennen. Viele binäre trans Personen bevorzugen auch, dass ihre Pronomen richtig erkannt werden. Bitte beachte dabei immer, dass sich Gender und damit die Pronomen nicht von körperlichen Merkmalen ableiten.

Wenn du aus welchen Gründen auch immer nicht fragen kannst oder möchtest, solltest du idealerweise versuchen, ganz auf Pronomen zu verzichten. Ohne Pronomen ist übrigens einfacher, als es klingt: Aus „sein Hund“ wird „Bills Hund“, aus „ihrem Haus“ wird „Bills Haus“, aus „they hat gesagt“ wird „Bill hat gesagt“ usw. Einige agender Personen bevorzugen sogar diese Variante – das entspricht i. d. R. auch dem richtigen Vorgehen bei der Angabe „keine Pronomen“ bzw „none“.

Generell gilt: Pronomen können sich ändern und Menschen können mehrere Pronomen gleichzeitig für sich verwenden.

Welche sprachlichen Feinheiten gibt es sonst noch zu beachten?

Wenn du ein paar ganz einfache Grundregeln des respektvollen Umgangs miteinander beachtest, dann kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen:

Alles andere sind eher technische Details, aber deswegen noch lange nicht bedeutungslos. Ein paar momentan populäre Beispiele:

Mehr über das Thema findest du im Kapitel Sprachliches.

Quellen

1 Wir haben ein Problem mit der Berichterstattung über trans Personen, MEEDIA

2 lsvd.de Artikel "Ein aktueller Hype: Falschdarstellung von trans* Menschen durch Medien" via archive.org

3 lsvd.de Artikel "Trans*: Hype der Gender-Ideologie und Gefahr für Kinder und Jugendliche?" via archive.org

4 Info-Broschüre "Trans* in den Medien" von transinterqueer.org via archive.org

5 tagesschau Artikel "Transfeindlichkeit als "Kulturkampf"" via archive.org

6 lsvd.de Artikel "LGBT-Rechte weltweit: Wo droht Todesstrafe oder Gefängnis für Homosexualität?" via archive.org

7 Two Spirit Weltkarte via archive.org

8 Wikipedia Artikel Gender-Archäologie

9 National Geographic Artikel zu Forschungsergebnissen über Geschlechtsidentität in der Steinzeit via archive.org

10 Arbeit zu „Transsexualität“ in der Antike von Silvia Hänsel, HU Berlin, via archive.org

11 Wikipedia Artikel Zwangssterilisation

12 lsvd.de Artikel "Hauptforderung: Genitalverändernde Operationen an intergeschlechtlich geborenen Kindern verbieten" via archive.org

13 lsvd.de Artikel "LGBT-Rechte weltweit: Wo droht Todesstrafe oder Gefängnis für Homosexualität?" via archive.org

14 DocCheck Artikel "Intersexuelle Kinder: Sie operieren weiter" via archive.org

15 bpb Artikel "Die Rechtsstellung von Trans*personen im internationalen Vergleich" via archive.org

16 Beitrag von bug-ev.org zu Hasskriminalität gegen trans Personen via archive.org

17 Amnesty International Artikel "Diskriminierung von Trans-Personen und Intersexuellen: "Das wirft Ungarn ins Mittelalter zurück"" via archive.org

18 regenbogenportal.de Artikel "Diskriminierung und Gewalt gegen trans* Menschen" via archive.org

19 lsvd.de Artikel "Queerfeindliche Gewalt: Angriffe auf Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen" via archive.org

21 queer-lexikon.net Definition Outing via archive.org

22 hrtoday.ch Artikel "Viele LGBT Menschen haben Angst sich zu outen" via archive.org

23 Info-Broschüre "Gleichstellung von Regenbogenfamilien" von beobachtungsstelle-gesellschaftspolitik.de via archive.org

24 regenbogenportal.de Artikel "Queeren Menschen respektvoll und solidarisch begegnen" via archive.org

25 lsvd.de Artikel "Was denkt Deutschland über Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche und weitere queere Menschen?" via archive.org

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Dos and Don'ts: Gender, Geschlecht & FLINTA

Do
Don't
  • stell dich mit richtigen Pronomen vor, das zeigt deine Solidarität und Offenheit auch Pronomen deines Gegenübers zu akzeptieren
  • schreibe deine Pronomen in deine Profildaten, zB im Rocket Chat, oder in deiner E-Mail-Signatur - je mehr Menschen das tun, desto sicherer können sich Betroffene fühlen ihre Pronomen anzugeben
  • achte beim expliziten Nachfragen nach Pronomen darauf, dass sich das Umfeld zum Antworten eignet und sich die befragte Person sicher fühlen kann. Frage am besten erst, ob du sie nach ihren Pronomen fragen darfst
  • normalisiere Pronomen bei Vorstellungsrunden
  • entschuldige dich einfach kurz und korrigiere dich, wenn du dich mal vertan hast
  • respektiere die Grenzen dedizierter Räume
  • achte darauf, die richtige Personengruppe anzusprechen / zu beschreiben, zB "Menschen mit Menstruationserfahrung" statt "Frauen"
  • lasse Queer-, Inter*- und Transfeindlichkeit keinen Raum - schreite im Rahmen deiner Möglichkeiten ein und stärke auch Unterstützer*innen den Rücken, damit diese nicht alleine da stehen
  • verwende kein generisches Femininum wenn du alle Haecksen ansprechen möchtest
  • frage nicht nach intimen Details oder körperlichen Attributen
  • beschreibe oder kommentiere das Aussehen anderer nicht als männlich oder weiblich (-gelesen)
  • hinterfrage nicht die Legitimität einer Person bei Veranstaltungen
  • verwende und reproduziere keine inter*-, queer- oder transfeindlichen Begriffe oder Stereotype
  • beschränke Räumen nicht unnötig auf Teilgruppen der Haecksen, denn das schließt häufig Menschen aus
  • wenn du selbst nicht betroffen bist, nimm nicht an, dass Diskriminierung in einer Gruppe nicht passiert, nur weil du sie nicht siehst

Basics

Link-Sammlung

FLINTA

Gendern & Sprache

Terfs

Medien

Sprachliches

Sprachliches

Geschlechtergerechte Sprache

Disclaimer: Momentan behandelt dieser Artikel lediglich das (ent-)gendern im derzeitigen schriftsprachlichen Deutsch. Zur Erweiterung um Themen wie gendergerechtes Sprechen (gesprochensprachliches (Ent-)Gendern), Genderrollen in sprachlichen Mustern oder (ent-)gendern in anderen Sprachen wird ausdrücklich ermutigt.

Thema: Was ist das Problem?

Uns Haecksen ist inklusive Sprache wichtig. Deswegen wollen wir in unserer Sprache die Existenz von mehr als zwei Geschlechtern widerspiegeln. Es gibt inzwischen viele verschiede Möglichkeiten dafür:

Lösungsansätze im Deutschen

Wichtig: Andere Sprachgemeinschaften haben andere Lösungen! Will heißen, im Italienischen wird anders gegendert als im Französischen etc.

Generisches Femininum

Lehrerinnen (gesamtes Lehrpersonal mitgemeint)

Vorteil:

Nachteil:

Genderneutrale Formulierungen

Lehrende

Vorteile:

Nachteile:

Zwei Geschlechter nennen, Binnen-I, Schrägstrich

Lehrer und Lehrerinnen, LehrerInnen, Lehrer/innen

Besser als nichts.

Problem: reproduziert Binarität, stellt ein „entweder-oder“ dar

Unterstrich

Lehrer_innen

Vorteil: "_" schafft Platz für Identitäten jenseits der Binarität

Nachteil: subsumiert eine Personengruppe in einem Loch.

Genderstern

Lehrer*innen

Vorteil:

Nachteil:

unsere Entgegnung: Das wäre eine soziale Lösung für ein technisches Problem. In dem Moment, in dem sich das Sternchen durchsetzt, werden die Screenreader damit klarkommen.

Doppelpunkt

Lehrer:innen

Vorteile:

Nachteile:

Empfehlung des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands

Der Doppelpunkt zum (Ent-)Gendern sei weder gendergerecht, noch inklusiver oder barriereärmer.

Der DBSV spricht sich gegen den Doppelpunkt und für das Sternchen aus: „Falls jedoch mit Kurzformen gegendert werden soll, empfiehlt der DBSV, das Sternchen zu verwenden, weil es laut Veröffentlichungen des Deutschen Rechtschreibrates die am häufigsten verwendete Kurzform ist und so dem Wunsch nach einem Konsenszeichen am nächsten kommt. Zudem ist davon auszugehen, dass Doppelpunkt und Unterstrich für sehbehinderte Menschen schlechter erkennbar sind als das Sternchen.“

„Auch Computersysteme können Texte vorlesen. Dabei gibt es unterschiedliche Optionen, wie Satz- und Sonderzeichen behandelt werden – je nachdem welche Software, also welcher Screenreader, verwendet wird. Gelingt es, das Vorlesen bestimmter Zeichen gezielt zu verhindern, werden diese immer unterdrückt – beispielsweise wird ein Stern, der in einem Formular ein Pflichtfeld markiert, dann ebenfalls nicht vorgelesen. Das Unterdrücken wird durch eine Pause realisiert, die dem Glottisschlag nahekommt. Von der queeren Community wird dies begrüßt, da er zum Nachdenken anregt und von ihr ohnehin in der gesprochenen Sprache zum Gendern genutzt wird.“

https://www.dbsv.org/gendern.html

Unterschiedliche Meinungen dazu

Dieses Thema wurde schon desöfteren unter den Haecksen diskutiert. Derzeit verwenden wir in Ankündigungen oder der Außenkommunikation üblicherweise den Genderstern.

Gleichzeitig haben unterschiedliche Haecksen natürlich auch individuelle Meinungen und Gründe, warum sie welche Formen des (ent-)genderns befürworten:

Ihr dürft Euch gerne an der Diskussion beteiligen.

Todo

Quellen zum Einarbeiten/Auswerten/Einbeziehen

Sprachliches

Dos and Don'ts: Geschlechtergerechte Sprache

Do
Don't
tbd tbd