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HowtoEncourageWomenToLinux

HOWTO: Wie ermutigt man Frauen, sich mit Computern auseinanderzusetzen

Zusammenfassung

Dieser Artikel erklärt ein paar Schwierigkeiten und Vorurteile, mit denen sich Frauen in der Computerszene auseinandersetzen müssen und untersucht problemlösende Strategien, mit dem Ziel, dass sich mehr Frauen in die Computerszene einbringen.

 

Einleitung
Auf dem Linux Symposium in Ottawa (Kanada) in 2002 moderierte ich eine 'Linux Chix: Birds Of a Feather Session' (BOF). Während dieser Veranstaltung und der gesamten Konferenz hörte ich immer wieder dieselben Fragen:

"Meine Freundin hasst Windows. Wie kann ich sie dazu kriegen, Linux zu benutzen?"
"In meiner lokalen Computergruppe sind fast keine Frauen. Wie kann ich das ändern?"
"Warum gibt es nicht mehr Frauen in der Open Source Entwicklung?"
Ganz offensichtlich würden die Leute in der Computerszene es begrüssen, wenn sich mehr Frauen aktiv mit Computern auseinandersetzten - allerdings wissen sie nicht, wie sie das beeinflussen können und was überhaupt die Gründe für sowenig Engagement auf Frauenseite sind. Dieses HOWTO nimmt die Empfehlungen, Erklärungen und Vorschläge der Frauen auf, die sich bereits in der Computerszene engagieren. Dieses Dokument nahm seinen Anfang in den mündlichen äusserungen der LinuxChix auf der BOF, und wurde in den darauf folgenden Monaten immer wieder erweitert und ergänzt. Mit anderen Worten drückt dieses HOWTO die Gefühle und Meinungen von echten Frauen aus, die sich mit Computern beschäftigen. Obwohl wir diejenigen Frauen repräsentieren, die es 'geschafft haben', wissen wir trotzdem relativ genau, warum andere Frauen das Computerumfeld verlassen, oder sich dort niemals eingebracht haben. Wir sind uns ausserdem des Druckes bewusst, der uns momentan aus der Gemeinschaft aussondert.


Wir möchten hier besprechen, warum sich Frauen generell von Computern fernhalten, warum sie sich speziell von Linux fernhalten und was man tun kann, um Frauen zu ermutigen, sich doch damit auseinanderzusetzen. Wir hoffen, dass dieses HOWTO hilft, dass sich mehr Frauen in der Computerszene wohlfühlen und sich dort aktiv einbringen.

Publikum
Unser Hauptpublikum sind männliche Computer Enthusiasten, die gerne mehr Frauen in der Computerszene involviert sehen würden. Wir möchten aber auch Menschen ansprechen, die bisher zu beschäftigt mit ihrem Lieblingshobby waren, um darüber nachzudenken, warum die meisten Frauen ihre Interessen nicht teilen. Wir hoffen, dass nach dem Lesen dieses HOWTOS ein Eindruck entsteht, warum Frauen sich von Computern fernhalten, und ein wir ein paar Ideen rübergebracht haben, was man tun kann, um diese Tendenz aufzuhalten.
Wir sprechen nicht die Leute an, denen die Nichtanwesenheit von Frauen egal ist, oder die denken, dass Frauen nicht an den Computer gehören. Wenn du nicht der Meinung bist, dass Frauen aufgrund von externen Einflüssen von Computern verdrängt werden, dann wird dich dieses HOWTO nicht vom Gegenteil überzeugen. Es wird allerdings ein paar Anhaltspunkte geben, bei denen man weiter recherchieren kann.
Wir wollen definitiv keinem Geek dabei helfen, weibliche Geeks zu finden, mit denen er sich dann verabreden kann. Es ist ein zentraler Widerspruch beim Thema Frauen und Computern, dass die Männer, die am lautesten nach mehr Frauen im Computerbereich schreien, auch die sind, die sie am ehesten vergraulen. Geeks, die in allen computerinteressierten Frauen nur potentielle Freundinnen sehen, verhalten sich oftmals in einer Weise, die Frauen abschreckt. Wir möchten erklären, welche Verhaltensweisen Frauen abschrecken, und welche sie ermutigen.

Welches Problem? Sexismus gibt es nicht mehr!
Ein Argument, das ich ständig höre, ist folgendes: 'Welches Problem? Es gibt doch gar kein Problem. Sexismus ist ausgestorben! Frauen halten sich von Computern fern, weil sie das so möchten!' Ich dachte früher auch immer, Sexismus wäre ausgestorben. Ich entdeckte dann, wie falsch ich lag, als ich mich in mehrere 'Frauen und Computer' Mailinglisten eintrug. Woche für Woche posteten die Frauen neue Geschichten darüber, wie sie diskriminiert und beleidigt wurden, weil sie Frauen waren. Diese Geschichten waren keine Jahrzehnte alt, oder handelten von Leuten, die mit Sexismus grossgeworden sind. Es waren ganz alltägliche Geschichten von modernen Frauen, in modernen Situationen. Sie wurden einfach aus ihrem gewählten Arbeitsfeld rausgeekelt. Das ist keine theoretische Annahme - viele Frauen verlassen das Computerumfeld tatsächlich nur aufgrund von unangenehmen Erfahrungen in der Schule oder auf Arbeit, die Vorgesetzte und sexistische Kommentare involvieren.

Die untenstehenden Links stellen mein Lieblingsbeispiel des modernen Sexismus dar:
Ursprüngliches Posting einer Frau auf eine Sydney Linux User Group Mailingliste
Reply posting, das das Problem als 'überstresstes Weib' diagnostizieren
Zweites Reply posting, das dem ersten zustimmt
Die zwei Replies waren dann genug, um sie zu frustrieren
Satirische und heldenhafte Antwort einer anderen Frau
Ein Mann, ders immer noch nicht begriffen hat
Die perfekte Antwort eines Mannes, der es begriffen hat

Sexismus ist überall vorhanden, und er veranlasst Frauen, sich ihm zu entziehen. Man könnte jetzt argumentieren, dass die Leute, die sich über das 'gestresste Weib' lustig machen, unwissend, blöd oder gutmeinend sind, und dass die Postings nicht als 'Sexismus' gesehen werden sollten, aber das Ergebnis ist das Gleiche: Aktionen dieser Gestalt veranlassen Frauen, das Computerumfeld zu verlassen - etwas, das wir gerne verhindern möchten.

Über die Autorin
Val Henson ist eine Linux Kernel Entwicklerin, ein aktives Mitglied der LinuxChix und weiblich. Sie interessiert sich für die theoretische und praktische Entwicklung von Betriebssystemen, für das Thema Frauen und Computer, und für gutes Bier. Viele Frauen halfen ihr, das vorliegende HOWTO zu produzieren, unter anderem:

  • Raven Alder
  • Suzi Anvin
  • Poppy Casper
  • Claudia 'Texchanchan' Crowley
  • Steph Donovan
  • Joy Goodreau
  • Telsa Gwynne
  • Amy Hieter
  • Hanna Linder
  • Anna McDonald
  • Marcia Barret Nice
  • Miriam Rainsford
  • Carla Schroder
  • Jenn Vesperman
  • Jenny Wu
  • Megan 'Piglet' Zurawicz
  • Safari
  • Tina Lorenz (Übersetzung ins Deutsche)
  • Nika Bertram (Übersetzung ins Deutsche)
  • Daniela Garling (Übersetzung ins Deutsche)
  • Und viele andere, die gerne anonym bleiben möchten



Warum gibt es so wenig Frauen in der Computerszene?
Es gibt viele ausgezeichnete Bücher und Studien, die sich mit diesem Thema tiefgehend befasst haben - wir können nur zusammenfassen, warum Frauen sich von Computern fernhalten. Wir möchten ausserdem ein paar der gängigsten Theorien über dieses Thema auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen.
Drei gute Quellen für das Thema 'Frauen und Computer sind folgende:

'Unlocking the Clubhouse: Women in Computing' von Jane Margolis und Allan Fisher (englisch) http://www.amazon.com/exec/obidos/ASIN/0262133989
'Women in Computing Keyword List' http://women.acm.org/search/key_list.php (Nur manche der hier referenzierten Dokumente sind online verfuegbar)
'Why Are There So Few Female Computer Scientists' von Dr. Ellen Spertus http://www.ai.mit.edu/people/ellens/Gender/pap/pap.html
Wir sollten bei den zwei häufigsten Theorien anfangen, warum es so wenig Frauen in der Computerbranche gibt:

'Frauen interessieren sich einfach nicht für Computer' und 'Frauen sind nicht so schlau wie Männer'. Das Problem mit dem Satz 'Frauen interessieren sich einfach nicht für Computer' ist, dass es eigentlich gar nichts aussagt. Es ist das Gleiche wie die Frage 'Warum ist der Himmel blau?' mit 'Weil der Himmel halt blau ist' zu beantworten. Das Argument dahinter ist, dass Frauen von Geburt an genetisch dazu vorbestimmt sind, sich nicht für Computer zu interessieren. Sehr wenig Leute sind bereit, das wirklich in sovielen Worten zu sagen, aber das ist die eigentliche Nachricht hinter dem 'weil es halt so ist' Argument. Wenn man jetzt das genetisch bedingte Desinteresse ausschliesst (was niemandem so wirklich schwer fallen sollte), muss eruiert werden, welche umgebungsbedingten Einflüsse involviert sind.
Eine mehr ins Detail gehende Version dieser Theorie ist 'Frauen sind nicht so schlau wie Männer' oder etwas in der Art - Frauen können bestimmte Aufgaben nicht so gut wie Männer, üblicherweise Mathematik, räumliches oder logisches Denken. 'Newsweek' trumpht regelmässig mit Studien auf, die geschlechtsspezifische Unterschiede gefunden haben wollen, wobei sie ignorieren, dass es viel mehr Studien gibt, die diese Unterschiede genau nicht finden. Häufig können andere Forscher die Ergebnisse beim zweiten Test nicht wiederherstellen, oder finden Fehler in den Methoden des Originalprojektes. Aber diese Geschichten tendieren dazu, bei der Presse auf taube Ohren zu stossen.

[Hier fehlt eine ganze Menge, die ich noch machen muss]

Wie man Frauen ermuntert, und wie man es nicht tut
Um mehr Frauen für die Computerszene zu gewinnen, brauchen wir beides: sowohl Tipps dazu, was man tun, als auch dazu, was man unterlassen sollte. Wir haben diese Sachen hier in "Richtig" und "Falsch"-Paaren zusammengefasst, denn das ist hilfreicher als je eine reine Liste mit Do's oder Don'ts. Einige dieser Ideen wirken vielleicht selbstverständlich, andere sind schwieriger nachzuvollziehen. Man sollte nicht den Fehler machen, diese Vorschläge nicht ernst zu nehmen - dies sind die Ratschläge der echten Frauen, die an die Terminals gelockt werden sollen. Viele dieser Vorschläge sind jedoch auch geschlechts-unspezifisch, lassen sich also auch dazu nutzen, die Computerszene für alle anderen Leute attraktiver zu machen.

Falsch: Sexistische Witze erzählen
Dies ist in Wirklichkeit ein grösseres Problem, als den meisten bewusst ist. Ich habe mehr als einmal gehört, wie ein Mann erklärte, er würde diese Art von Witzen nicht machen, und dann, Stunden oder nur Minuten später, hörte ich denselben Mann einen Witz zum Besten geben über schwangere Frauen oder PMS. Vermutlich glauben sie, es sei in Ordnung, Witze zu machen über etwas, das "wahr" oder "witzig" ist. Dabei merken diese Menschen nicht, dass - trotz aller Rechtfertigungen, "Wahrheitsbekundungen" und Witzeleien - diese sexistischen Witze gleich jeder Sorte fast immer abwertend und diskriminierend für Frauen sind, und sie extrem wütend machen, unabhängig vom jeweiligen Zusammenhang. Es ist egal, ob man seinem Frauen-sind-doof-Witz einen Männer-sind-doof-Witz voranstellt, es bleibt verletzend und abschreckend für die Frauen im Publikum. Blondinenwitze sind nicht witzig - sie machen sich nicht über dumme Blonde lustig, sondern über dumme Frauen.
Natürlich kann man dagegen halten, dass Frauen nicht so empfindlich sein sollen (ich würde allerdings nicht zustimmen), aber selbst dann, egal, ob zu sensibel oder nicht, vertreiben diese Kommentare und schlechten Witze die Frauen. Falls du dir nicht sicher bist, ob dein Witz Frauen beleidigen könnte, nimm am besten an, dass er genau das tut, und denk dir was anderes aus. Man sollte daran denken, dass wir in der Realität leben - und dass "sollte" eine Sache, und "wird" eine andere ist. Es ist falsch, Dinge zu tun, die Frauen vertreiben, auch wenn es nicht so gemeint ist.

Richtig: Protestieren, wenn jemand sexistische Witze erzählt
Beim nächsten Mal, wenn du jemanden dabei erwischst, wie er sexistische Witze über Frauen auf deiner Mailingliste oder leibhaftig reisst, sag ihm deine Meinung. Natürlich trägt man dabei das Risiko, sich selbst zum Zielobjekt zu machen, aber für Frauen ist es noch schwerer, hier einzugreifen. Frauen schweigen oft, wenn sie mit sexistischen Witzen konfrontiert werden, denn würden sie protestieren, würde man sie sofort angreifen und als "über-sensibel" bezeichnen, unentspannt oder gar "Kampfemanze" nennen. (Anm.d.Ü.: Im englischen Original stand hier das Wort 'Feminazi'. Unseres Erachtens nach wird das in Deutschland nicht benutzt. Obwohl 'Kampfemanze' eine deutlich andere Konnotation hat als 'Feminazi', deshalb fuer die eins zu eins Übersetzung nicht taugt, finden wir alle Begriffe dieser Art gleich rei&szlib;erisch und diskreditierend.)

Am besten lassen sich sexistische Witze mit Humor bekämpfen. Wenn jemand zu einer Mail über die technischen Skills einer Frau schreibt "Ist sie noch Single?", sollte man mit, "Wow, Michael, kein Wunder, dass DU noch Single bist." antworten. Jedes Mal, wenn eine Frau eine sexistische Bemerkung oder Witzelei sieht, fühlt sie sich wütend, ausgeschlossen und klein gemacht. Jedes Mal, wenn eine Frau sieht, wie ein Mann sich gegen solch ein Verhalten stellt, fühlt sie sich angenommen - und es macht sie stolz.

Falsch: Frauen 'Groupies' oder 'Schlampen' nennen

Das Wort "Schlampe" zu benutzen wirkt diskriminierend für alle Frauen, egal, auf wen es sich bezieht. Ich dachte schon, es sei nicht nötig, dies extra zu erwähnen, aber offensichtlich ist diese Einsicht keine Selbstverständlichkeit. Denn erst neulich hörte ich, wie einige Linux-Entwickler den Begriff "Schlampe" in vollem Ernst und demonstrativer Coolness verwendet haben. Nein, jemanden eine "Schlampe" zu nennen, macht dich nicht cool. Hör nicht auf die Gerüchte. Das Gleiche gilt für das Wort 'Groupie'. Es spielt keine Rolle, ob das Wort deiner Meinung nach zutrifft oder nicht, keine Frau möchte so genannt werden. Jede Frau im Computerumfeld (und jede andere auch) ist mehr wert, als dass man sie auf eine Funktion oder ein Stück Fleisch reduzieren darf.

Richtig: Ein wenig Respekt zeigen
Nicht nur den Frauen gegenüber, die du attraktiv findest, sondern gegenüber allen Frauen, ebenso wie allen anderen Erscheinungsformen menschlichen Lebens. Damit zeigst du, dass du Frauen und andere als menschliche Wesen wahrnimmst, dass deine emotionale Reife den Entwicklungsgrad eines Dreizehnjährigen überschritten hat, und dass eine Frau mit dir keine Zeit verschwenden würde.
Falsch: Jemandem die Tastatur aus der Hand nehmen
Dies ist ein generelles Problem, wenn jemand etwas Neues lernen soll, aber es passiert häufiger Frauen. Jemand stellt eine Frage, und anstatt dass du dieser Person eine Antwort gibst, nimmst du ihr die Tastatur weg und gibst den Kommandobefehl selbst ein. Das ist falsch! Es macht das Lernen schwerer, und die betreffende Person fühlt sich dumm und hilflos.

Richtig: Klare Erklärungen und Richtungsweisungen geben
Obwohl es schwerer ist, sich die Zeit und Geduld zu nehmen, um zu erklären, was genau man tut und warum, um dann den Kommandobefehl zu buchstabieren, wird sich der Aufwand langfristig lohnen, denn hierbei lernt die andere Person und es ist sehr unwahrscheinlich, dass man die gleiche Frage noch einmal beantworten muss. Grade Frauen werden sich sehr viel sicherer in ihren Fähigkeiten fühlen, wenn man es ihnen ermöglicht, die Kommandos selbst einzugeben.

Falsch: überstürzte Annäherungsversuche machen
Stell dir eine Kneipe oder einen Pub vor voller Sportfanatiker, Fans eines Spiels, das du nicht kennst oder kennen willst. Stell dir vor, sie wären alle grösser und stärker als du, würden in einer Sprache sprechen, die du nur halb verstehst, und jeden belächeln, der sich nicht mit Leib und Seele ihrem Sport verschrieben hat. Nun stell dir vor, du würdest diese Bar betreten, mit einem T-Shirt mit dem Aufdruck, "Ich hasse Sport." Stell es dir einfach mal vor. Wie würdest du dich fühlen? Nervös? ängstlich? Fremd? Fehl am Platz?

Dann hast du schon eine klitzekleine Vorstellung davon, wie sich eine einzelne Frau inmitten einer riesigen Männergemeinschaft fühlt.
Denk dir dieses Gefühl von Nervosität mit, wenn du den Rest dieses Abschnitts liest. Wenn du eine Frau auf einem Linux User Group Treffen oder online anbaggerst, gibst du ihr das Gefühl, dass sie nicht dazu gehört, als wäre sie im Kreuzfeuer, und riskiere geächtet zu werden, wenn sie dir einen Korb gibt oder sich wehrt. Denk daran, dies ist keine nette Begegnung unter vier Augen, wo sie sich gut dabei fühlt, dir die Wahrheit zu sagen, sie ist umgeben von einer Menge, die den zuvor genannten Sportfans vergleichbar ist. Sie möchte dazu gehören, ein Teil der Gruppe werden, und indem du ihr diesen Schlag versetztst, nimmst du sie aus der Herde und isolierst sie von der Gruppe. Frauen wachsen auf in dem Bewusstsein konstanter Angst davor, von Männern angegriffen zu werden, und - so albern es auch klingen mag, davon sind all ihre Handlungen geprägt, egal, wie sicher oder weltoffen sie auf Männer wirken mag.
Wie jeder andere Mensch auch, wünscht sich eine Frau, Freunde zu haben und so geschätzt zu werden wie sie ist. Jedes Mal, wenn sie eine Email erhält mit einer Einladung zu einem Date, wird sie daran erinnert, dass sie nicht als Teil der Gruppe gesehen wird, sondern als etwas anderes, als Sexualobjekt, und dass sie mit Sicherheit nicht allein an ihren technischen Fähigkeiten gemessen wird.

Die Erkenntnis mag für dich schwer verdaulich sein, doch du solltest einsehen, dass es keinen Sinn macht, Frauen auf Treffen der Computerszene anzumachen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wirst du damit NICHT deine einzige Chance auf die grosse Liebe verspielen, indem du sie nicht direkt überfällst, sondern stattdessen eher die Chance wegwerfen, ein neues, witziges Mitglied der Computerszene hinzuzugewinnen. Und selbst wenn du noch glauben solltest, die Chance zu deiner grossen Liebe zu verpassen, denk daran, dass die meisten Frauen, die tapfer genug sind, auf einem Treffen der LUG oder deiner Mailingliste aufzutauchen, sowieso in der Regel die Frauen sind, die den ersten Schritt machen. Indem du bei ihr gleich mit der Tür ins Haus fällst, vertreibst du sie, und mit ihr ebenso all die anderen Frauen, die vielleicht auch interessiert gewesen wären, wenn die erste Frau geblieben wäre.

Dies gilt umso stärker für Frauen, die du per Email oder im IRC kennen lernst. Du denkst vielleicht, deine "Bist du noch Single?"-Frage ist wahnsinnig gewitzt und gerissen, aber sie hat es schon tausendmal gehört. Auch wenn du es nur witzig meinst, oder schon eine Freundin hast, oder gar verheiratet bist - tu's einfach nicht.

Richtig: Freundlich sein
Wenn Frauen nicht angebaggert werden, werden sie anstelle dessen häufig komplett ignoriert. Das ist nicht wirklich besser. Frauen, die neu zu einer Gruppe dazukommen, wollen meistens dasselbe, was Männer wollen - sich willkommen fühlen, über gemeinsame Interessen sprechen und Freunde gewinnen. Wenn eine Frau etwas sagt, hör ihr zu und antworte auf eine freundliche Art. Fange an, dich mit ihr zu unterhalten und finde ein Thema, an dem ihr beide interessiert seid. Nimm nicht an, dass sie 'typisch weibliche' Interessen oder Meinungen hat, nur weil sie eine Frau ist. Versuch stattdessen, frei von Vorurteilen zu bleiben und herauszufinden, wofür sie sich interessiert. Höchstwahrscheinlich hat sie Interessen, die über Make-Up, Haare und Filmstars hinausgehen, da sie in die Computerszene involviert ist.
Einige Frauen haben sich beschwert, dass alle Männer scheinbar nur darüber mit ihnen reden, wie wenig Frauen es im Computerumfeld gibt. Obwohl das ein wichtiges Thema ist, würden es viele Frauen vorziehen, über etwas anderes zu sprechen. Ganz speziell möchten sie nicht daran erinnert werden, wie seltsam sie erscheinen, wenn sie das erste Mal auf einem Computer-Treffen auftauchen. Warte, bis sie sich in der Gruppe niedergelassen hat, und sich wohlfühlt; dann kannst du sie zu dem Thema befragen, wenn es dich wirklich interessiert.

Falsch: Sich über zuwenig Frauen im Computerumfeld beschweren
Es ist nützlich und konstruktiv, über das Fehlen von Frauen in der Computerszene zu sprechen, wenn man sich vom Standpunkt der Frauen an das Thema annähert, die bei einem spannenden und belohnendem Feld aussen vor sind. Es ist traurig und armselig, über das Fehlen von Frauen im Computerumfeld zu sprechen, wenn man sich auf einen Standpunkt von Männern bezieht, die ihr nichtvorhandenes Liebesleben auf diesen Umstand zurückführen. Der beste Weg, Frauen zu nerven und sie zu vergraulen ist der, in dieser Art über die fehlenden Frauen zu sprechen. Untenstehend ein paar der üblichsten Reaktionen von Frauen, die Männern dabei zuhören, wie sie über den Mangel an Frauen jammern:

  • Was bin ich, unsichtbar? Weiss er überhaupt, dass ich hier bin?
  • Gut zu wissen, dass ich anscheinend nur existiere, um einsamen Männern zu dienen
  • Armselig. Ihr seid so armselig.
  • Warum tust du dann nichts dagegen, anstatt dich zu beschweren?
  • Und wieder einmal nehmen alle an, dass nur Männer zuhören
  • Vielleicht sollte ich gar nicht in diesem Umfeld sein
  • Was ist mit mir kaputt, dass ich hier bin, aber andere Frauen nicht?
  • Er bezieht alles auf sich selbst
  • Kein Wunder, dass der keine Freundin hat
  • Ich bin nicht nur in einer Fleischerei, nein, ich bin auch noch das Schnitzel!


Wie man sehen kann, führt das Geheule nur dazu, dass die Frauen genervt sind oder sogar gehen und nicht mehr wiederkommen. In keinem Fall führt es dazu, dass mehr Frauen gewillt sind, mit dir auszugehen.

Richtig: Frauen ermuntern, sich Computern zu nähern</a>
Anstatt sich nur über zuwenig Frauen zu beschweren, tu was, um diesen Zustand zu ändern. Nimm die Beschwerden der Frauen ernst (fang mit diesem HOWTO an), lies die Studien darüber, warum Frauen sich von Computern, Mathe oder Wissenschaft im allgemeinen fernhalten und finde heraus, wie du Frauen am besten motivieren kannst. Sei ermutigend und unterstützend, wenn andere Leute adrüber diskutieren, warum es so wenige Frauen in der Computerszene gibt. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, versuche einer Frau als Mentor zu nutzen. Mentoren sind Menschen, die jemanden in Bildung und Karriere anleiten, ermutigen und beraten. Nicht jeder ist dazu erschaffen, Menor zu sein, und es ist schwierig, passende Mentoren und Schüler zusammenzuführen, aber wenn es klappt, können die Resultate spektakulär sein. Menro sein ist allerdings kein Weg, eine Freundin zu finden - alles, was ein Mentor aus der Beziehung bekommt, ist der reflektierte Ruhm seines Schülers und die Freude, eine andere Person wachsen zu sehen.

Falsch: Neue Frauen wie Aliens mit vier Köpfen anstarren
Niemand mag es, wenn er angestarrt wird. Warum sollten also Frauen es mögen? viele Frauen beschweren sich darüber, dass wenn sie in einen Raum voller Geeks laufen, plötzlich jedwede Unterhaltung aufhört, alle sich umdrehen und glotzen, und ein paar sogar mit dem Finger auf sie zeigen. Das ist einschüchternd und unschön, und mehr als genug, um eine Frau schwören zu lassen, niemals wiederzukommen.
Ein gutes Zitat von Mia, einem LinuxChick: "Zu einem Linux-User-Treffen zu gehen, hat mich nie interessiert, aber ich war auf einer Reihe von anderen Geekveranstaltungen, wo sich jeder umdrehte und starrte, als ich den Raum betrat. Es fühlte sich mehr an wie die 'Fremder in der Bar' Szene in einem Western, als alles andere."

Richtig: Neuankömmlinge höflich behandeln
Wenn Frauen auf einem Computertreffen auftauchen, oder auf Mailinglisten posten, verhalte dich neutral. Versuche, sie wie jede andere Person zu behandeln, die du in deiner Gruppe gerne dabei haben würdest. Denk dran, es ist für sie kein Kompliment, wenn du sie fortlaufend daran erinnerst, dass sie einzigartig ist, selten oder einfach nur seltsam. Wenn du anfängst dir vorzustellen, dass Frauen ein normaler Teil der Computerszene sind, könnte das sehr schnell Wirklichkeit werden.

Falsch: Frauen ihrem Klischee entsprechend behandeln
Nimm nicht an, dass alle Frauen gerne kochen, nähen und Babies toll finden, und dass sie nur aktiv in der Computerszene sind, weil sich ihr Freund/Mann/Sohn dafür interessiert. Eine Frau sagte, dass wann immer jemand auf Computer-Treffen ihr etwas erklären wollte, er Analogien zur Küche oder zu Babies herstellte, weil er annahm, dies seien Themen, mit denen sie am vertrautesten sei. Denk nicht, dass sich Frauen nicht auch für Autos, Mathe, Kampfjets oder Roboter interessieren. Denk nicht, sie könnten nicht auch ihre Kernel selbst kompilieren - persönlich kenne ich 15 Frauen, die das können, und einige von ihnen schreiben selbst Kernelcode. Wenn du Glück hast, wird eine davon auf deinem nächsten Geektreff oder auf deiner Computermailingliste auftauchen, und du möchtest sie nicht beleidigen, indem du annimmst, sie könne noch nichtmal ihren eigenen Rechner installieren. Denk nicht, dass sie mit der Computerei angefangen hat, weil sie so gerne gechattet hat. Übrigens: Frauen schimpfen genausohäfig wie Männer. Nimm dich also nicht extra zurück, wenn du vor einer Frau fluchst. Wenn sie schon mal Linux Kernel Code gelesen hat (insbesondere arch/sparc/), dann hat sie das Wort 'fuck' zumindest schonmal gelesen.

Richtig: Frauen wie normale Menschen behandeln
Behandle die Frauen in deiner Gruppe wie normale Menschen, denn sie sind es. Einige Leute beschweren sich: 'Frauen wollen wie normale Leute behandelt werden, aber erzählen mir gleich danach, ich soll keine sexistischen Witze reissen! Das ist doch paradox!' Nun ja, wenn du 'normale Leute' als 'die Männer, mit denen ich normalerweise abhänge' definierst, dann ist das ein Paradoxon. Wenn du aber Frauen in die Definition von 'normale Leute' mit einschliesst, und dann normale leute in einer fairen und respektvollen Art behandelst, dann brauchen Frauen auch keine Spezialbehandlung.
Wenn du dir immer noch nicht sicher bist, wie du Frauen behandeln sollst, versuch das Folgende: Sei freundlich, aber nicht überfordernd, sei leger, fange ein Gespräch an, wie du es normalerweise tust, bleib nicht an ihr kleben, wenn das Gespräch vorbei ist. Wenn du die meiste Zeit mit einer sehr spezifischen männlichen Untergruppe verbringst, wirst du dein Verhalten in mancherlei Hinsicht ändern müssen. Aber dies würde auch zutreffen, träfest du einen Mann mit einem völlig anderem Horizont. Wenn du feststellst, dass du dein Verhalten komplett umstellen musst, um Frauen nicht zu verärgern, solltest du dir überlegen, es sowieso und in allen Gelegenheiten umzustellen. Keiner wird dir glauben, wenn du einfach aufhörst, in der Gegenwart von Frauen sexistische Bemerkungen zu machen, sie aber weiter machst, wenn (anscheinend) keine Frauen in der Nähe sind.

Falsch: Zuviel Kritik
Frauen sind so sozialisiert, dass sie auf Kritik deutlich sensibler reagieren als Männer, und sie sind auch deutlich selbstkritischer. Als Ergebnis lassen sich Frauen viel eher von unfairer oder harter Kritik vergraulen als Männer. Wenn du versucht bist, zu kritisieren, denk an das Folgende: Genau gar keiner wurde mit der Fähigkeit zum programmieren oder Kernel kompilieren geboren, und irgendwann wusstest auch du noch nichts über Computer. Leute verlieren das Interesse an einer Sache, in der sie sich als schlecht begreifen. wenn du also jemanden dazu bringen möchtest, sich weiterhin für Computer zu interessieren, versuch diese Person nicht soviel zu kritisieren, dass sie glaubt, sie wäre schlecht darin.

Lob an der richtigen Stelle
Frauen haben im Durchschnitt ein sehr viel niedrigeres Selbstvertrauen als Männer und betrachten sich generell selbst viel kritischer als jeder Aussenstehende. Lob an der richtigen Stelle hilft, ihr Selbstvertrauen aufzubauen, wodurch sie sich wiederum weiter für das Thema interessiert. Wenn sie glaubt, sie könnte nicht gut mit Computern umgehen, wird sie wahrscheinlich damit aufhören.

Das folgende sind einige Tips für Lob an der richtigen Stelle:

    • Sei aufrichtig und ehrlich. Wenn du in Wahrheit denkst, ihr Programm ist ein hässliches Stück Muell, dann sage ihr nicht, dass du dessen syntaktische Schönheit bewunderst. Finde etwas, dass du wirklich bewundern kannst und lobe sie dafür.

 

    • Sei spezifisch. "Du kannst gut mit Computern umgehen" bedeutet gar nichts, "Du weisst immer, welche Linux-Distribution zu empfehlen ist" ist spezifisch und deshalb bedeutsam.

 

    • Mache dein Lob passend. Lobe eine Linux Kernel-Entwicklerin nicht dafür, dass sie Linux installieren kann. Lobe eine GIMP Entwicklerin nicht fürr ihren Umgang mit Layern. Dein Lob soll signifikante Fertigkeiten reflektieren anstatt deine Ignoranz ihrer Expertise.

 

    • Vergleiche mit dir selbst. Wenn sie bash-scripting schneller gelernt hat als du, sag ihr das. Sag "Wow, du hast bash-scripting in X Monaten gelernt. Ich hab 2*X Monate gebraucht, um das zu lernen." Oder wenn sie einen dummen Kompilierungsfehler gemacht hat, erzähl ihr von deinem schlimmsten Kompilierungsfehler. Wenn sie mitbekommt, dass ihre Fehler nicht ungewöhnlich sind, wird sie sich besser fühlen.

 

    • Lobe erst, bevor du kritisierst. Wenn du konstruktive Kritik anbringen willst, ist es eine gute Idee, ihr erst einmal zu sagen was sie richtig gemacht hat.

 

    • Lobe sie und kritisiere nicht. Nicht immer auf ein Lob eine Kritik folgen lassen. Lobe sie stattdessen öfter und belasse es dann dabei.

 

  • Gib nicht an. Aus dem nichts heraus zu sagen "Sie kann ihren eigenen Kernel kompilieren!" ist nicht schmeichelhaft, es ist eher angeberisch, als hättest du etwas mit ihrem Erfolg zu tun oder wärst in irgendeiner Weise dafür verantwortlich. Eltern sind besonders anfällig fuer Angebereien. Unterschwellige, subtile Hinweise auf ihr Können sind viel besser - "Oh, naja, wenn du eine Frage ueber Kernel Kompilierung hast, wird sie dir wahrscheinlich eher weiterhelfen können als ich." Wenn jemand auf meine Fähigkeiten auf diese Art aufmerksam macht, ist das unbeschreiblich schön.


Du solltest ihr auf keinen Fall Komplimente über ihre Haare, ihr Gesicht, ihren Körper oder ihrer netten Art machen. Wenn sie sich für Computer interessiert ist sie, per Definition, ein Geek und möchte vermutlich für ihre Intelligenz, ihre Fähigkeiten und ihre harte Arbeit gelobt werden. Lobe ihre erste Linux-Installation oder für ihre intelligenten und interessanten Fragen beim letzten Treffen. Ein Kompliment für irgend etwas anderes ist unangebracht und wird als sexuelle Annäherung verstanden (weil es das meistens auch ist) und sie wird sich weniger wohl und weniger selbstsicher fühlen.

Falsch: Nur Männer als Referenten zu Computertreffen einladen
Wenn alle eure Redner Männer sind, werden Frauen das bemerken und sich nicht willkommen fühlen. Vorbilder, mit denen man sich identifizieren kann sind wichtig, um das Interesse für etwas aufrecht zu erhalten.
Richtig: Auch Frauen einladen
Es ist erstaunlich einfach, technisch kompetente Frauen zu finden, die bereit sind, zu eurer Gruppe zu kommen und einen Vortrag zu halten. Weibliche Redner sind wahrscheinlich der effizienteste Weg, Frauen für eure Veranstaltung zu gewinnen. Sie werden Gelegenheit haben, ein Vorbild zu sehen, und sich wenigstens für ein paar Stunden nicht so fühlen, als wären sie die einzige Frau, die sich für Computer interessiert.

Falsch: Aber ich mach das doch gar nicht!
Jetzt ist wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt, sich mal selbst zu beobachten. Bei der LinuxChix BOF auf dem Ottawa Linux Symposium hatten wir die Liste mit Gründen fertig, aus denen Frauen sich von Computern fernhalten. Ein Mann aus der örtlichen Linux-User-Group meldete sich und sagte, dass niemand in seiner Gruppe irgendwelche der Dinge täte, ueber die wir uns beschwert hatten, dennoch hätten sie Probleme, Frauen anzuziehen. Eine Frau aus der selben Gruppe meldete sich und sagte: "Sie tun es doch." Sie sagte weiterhin, dass nur einige "schwarze Schafe" sich so verhielten, aber diese wenigen seien Grund genug, die meisten Frauen abzuschrecken. Das ist ein wichtiger Punkt: Wenn deine Gruppe neun hilfsbereite und höfliche Mitglieder hat, und ein ungehobeltes, sexistisches, lautes Mitglied, werden die meisten Frauen wegen dieses einen Mitglieds weiter fernbleiben. Ich sehe ein, dass das den anderen Mitgliedern der Gruppe gegenueber unfair ist, aber so ist nun mal die Realität. Wenn es in deiner Gruppe ein solches schwarzes Schaf gibt, versucht es mit ein wenig Gruppenzwang, wenn er das nächste Mal etwas tut, das Frauen abschreckt. Antwortet auf seine e-Mail, widersprecht dem, was er sagt -- stellt klar, dass ihr seine Ansichten nicht teilt. Zu wissen, dass wenigstens eine andere Person willens ist, dem schwarzen Schaf öffentlich zu widersprechen wird immens helfen und wird dafür sorgen, dass Frauen gewillter sind zu bleiben.
Ich habe selbst immer und immer wieder Männer sagen hören, dass sie diese Dinge nicht tun würden und sah sie dann Stunden oder Minuten später das tun, von dem sie zuvor behauptet hatten, es nie zu tun. Ich denke nicht, dass irgendeiner dieser Männer gelogen hat, es war ihnen einfach nur nicht bewusst. Sexistische Witze oder Kommentare zu machen, scheint das am weitesten verbreitete unbewusste Verhalten zu sein -- viele Männer erkennen einfach nicht, dass das, was sie sagen, beleidigend auf Frauen wirkt.

Ausserdem ist es auf jeden Fall möglich, gute Absichten zu haben und dennoch Frauen abzuschrecken. Vielleicht denkst du eine Frau zu ermutigen, indem du ihr zu ihrem Mut gratulierst, bei einem bestimmten Event aufzutauchen. In Wirklichkeit verdeutlichst du ihr aber, dass sie eigenartig und anders ist, anstatt ihr das Gefuehl zu geben, sie wäre ein Teil der Gemeinschaft. Eine Frau formulierte es so: "Ich weiss, ich bin eine Ausserirdische. Du brauchst es nicht extra zu betonen." Wir hoffen, dass dieses HOWTO dir helfen wird, zu erkennen, wenn du unbewusst Frauen abschreckst.

Wenn du neugierig bist, wie dein Verhalten auf Frauen wirkt, kann ich nur empfehlen, dass du zu einer Bekannten gehst, die zu direkter Offenheit neigt, und sie fragst, ob sie sich an etwaiges offensives Verhalten von dir gegenüber Frauen erinnert. Vergiss nicht, die meisten Frauen würden sich eher einen Arm ausreissen als einem Mann gegenüber unfreundlich zu sein, also kann es schwer sein, eine ehrliche Antwort zu bekommen.

A. LinuxChix
LinuxChix ist eine aktive und wachsende Organisation, die von und für Frauen, die sich für Linux interessieren, geführt wird. Gegründet von Deb Richardson und derzeit geleitet von Jenn Vesperman, spezialisiert sich LinuxChix darauf, eine unterstützende und freundliche Umgebung für alle Linux Nutzer und Entwickler zu bieten, aber insbesondere für Frauen. LinuxChix wird von einer internationalen Gruppe von Freiwilligen geführt, die glauben, dass es wichtig ist, Frauen in die Linux Community zu integrieren. Männer dürfen LinuxChix beitreten, aber Frauen stehen im Mittelpunkt und wir versuchen, eine Umgebung beizubehalten, in der Frauen dominieren. Zu den Frauen, die derzeit bei LinuxChix involviert sind, gehören verschiedene Linux Kernel Entwicklerinnen, eine Mozilla Entwicklerin, ein Mitglied der GNOME Foundation, eine O'Reilly Autorin, System Administratorinnen, Computer Consultants, Sicherheitsexpertinnen, Schülerinnen und Studentinnen vom High School Level bis hin zu Doktoren in vielen Bereichen, buchstäblich hunderte Programmiererinnen verschiedenster Art und viele Computerhobbyistinnen. Wenn du eine Frau bist, die sich für Linux interessiert, oder du kennst eine solche, ist LinuxChix ein ausgezeichneter Ort, Gleichgesinnte zu finden.

Kürzlich hat LinuxChix eine Reihe von Features, Web-Ressourcen und Mailinglisten ihrer Webseite hinzugefügt. Wenn du sie vor mehr als einigen Monaten mal besucht hast, solltest du einen zweiten Blick drauf werfen. Die neuen Features beinhalten Linux- Kernel-Hacking-Kurse, verschiedene neue Mailinglisten, Online- Programmierkurse, Buch- und Softwarerezensionen und vieles vieles mehr. Eine Menge LinuxChix Regionalkreise wurden vor kurzem angefangen oder wiederbegonnen (Regionalkreise gibt es, um face-to-face Treffen zwischen LinuxChix zu ermöglichen). Der LinuxChix Entwicklungsprozess ist offen und freundlich. Wir begrüssen neue Freiwillige und Ideen, subscribe einfach die Mailinglisten und biete deine Hilfe an.

Auf unserer Website kannst du mehr über LinuxChix erfahren:
http://www.linuxchix.org