Skip to main content

FAQ: FLINTA

Die FAQ: Haecksen (als Kollektiv) findest du hier im Wiki und auf der Webseite.

Was bedeuten Begriffe wie FLINTA, trans, inter & Co?

Konkrete Begriffserklärungen findest du im Glossar. Diese Seite beschränkt sich auf inhaltliche Fragen und Hilfestellung zu Begrifflichkeiten.

Alle FLINTA-spezifischen Begriffe auf dieser Seite sollten sich im Glossar finden. Bitte beachte, dass diese Seiten momentan noch im Aufbau sind und manches als "tbd" markiert ist - das dauert dann einfach noch ein bisschen. Wenn es aber ganz fehlt, dann ist es uns wahrscheinlich einfach durch die Lappen gegangen. Bitte melde dich bei uns, wenn doch noch was fehlen sollte. Das kannst du entweder im Rocket #Team-Inklusion machen oder uns anonym ein Ticket schreiben.

Was bedeutet "Gender" und was ist der Unterschied zu "Geschlecht"?

tbd

Was gibt es denn noch so außer Männern und Frauen?

tbd

Wie beeinflussen biologische Faktoren Gender und Geschlecht?

tbd

Wie können sich trans, inter, nicht binäre und agender Personen ihrer Identität so sicher sein?

tbd

Gab es schon immer trans, inter, nicht binäre und agender Personen?

Diese Frage beantwortet u.a. die Gender-Archäologie, die zum Schluss kommt, dass es zB nicht binäre Menschen schon in der Steinzeit gab. In einigen Fällen beschäftigen sich Forscher*innen auch mit Aufzeichnungen, die entsprechende Indizien bereitstellen. Glücklicherweise beschäftigen sich immer mehr Forscher*innen mit diesen Themen und brechen damit die vorgefassten Meinungen in der Archäologie auf und liefern fundierte, evidenzbasierte Einblicke in unsere Geschichte.

Gibt es überall trans, inter, nicht binäre und agender Personen?

Obwohl trans, inter, nicht binäre und agender Personen inzwischen auch eine gewisse Medienpräsenz haben, ist diese allerdings oft nicht gerade positiv. Zudem wird kontinuierlich der Mythos genährt, es handele sich dabei um einen Hype oder ein Phänomen, das aus Repräsentation entsteht. Während privat finanzierte Medien sowieso kein sachliches Bild der Realität zeichnen, kommen leider auch öffentlich rechtlichen Medien nach wie vor nicht ihrer Pflicht zur sachlichen und ausgewogenen Information nach. Artikel, die fundiert über Probleme berichten sind immernoch eher die Ausnahme.

Wir sehen, lesen und hören von trans, inter, nicht binären und agender Personen vor allem aus der sog. westlichen Welt. Das liegt vor allem daran, dass zumindest offiziell in den meisten der betroffenen Länder die Diskriminierung dieser Personen verboten ist und diese Personen sich dort relativ offen bewegen und zeigen können. In vielen Ländern der Welt fehlt diese Präsenz, weil sie politisch, gesellschaftlich oder religiös motiviert unterdrückt wird - in einigen Ländern droht betroffenen Personen sogar die Todesstrafe.

Belege für nicht-binäre Modelle zB in indigenen Gesellschaften sind einige der stärksten Indizien dafür, dass die menschliche Existenz sich global nicht innerhalb der Grenzen eines binären Geschlechterrollen-Modells entwickelt hat - und das völlig unabhängig von modernen Medien und sog. westlichen Werten.

Warum sind Label wie trans, inter & co wichtig?

Trans, inter, nicht binären und agender Personen bewegen sich ständig durch eine Welt, in der binäre Label dominant sind. Tagtäglich sind sie gezwungen, sich dem unterzuordnen - ob die Label nun passen oder nicht. "Männersachen" und "Frauensachen" sind die gesellschaftliche Norm - nicht Menschen, nicht unisex. Und selbst wenn binäre trans oder inter Personen eine Wahl innerhalb des sog. Gender Binary treffen, die sich mit ihrem Selbstverständnis deckt: Dass ihre Entscheidung akzeptiert wird, das ist damit noch lange nicht gesagt.

Wenn trans, inter, nicht binäre oder agender Personen ihre eigenen Label wählen, ist das in erster Linie eine Richtigstellung. Mein Label für mich ist wer ich bin, was ich sein will, nicht was die Gesellschaft mir aufzwingt. Ein Label hilft außerdem dabei Communities, Peer-Groups oder Informationen zu finden und miteinander zu kommunizieren. Und diese Label sind wichtig, auch wenn es vielleicht schön wäre in einer Welt zu leben, in der solche Label nicht mehr diese Bedeutung haben: In so einer Gesellschaft leben wir nunmal nicht und solange trans, inter, nicht binären und agender Personen die Identitäten oder gar die Existenzberechtigung abgesprochen wird, sind diese Label umso wichtiger, existenziell sogar.

Wieso ist es wichtig, trans, inter, nicht binäre und agender Personen zu supporten?

Trans, inter, nicht binäre und agender Personen werden nach wie vor in vielen Bereichen des Lebens benachteiligt - in Medizin, Familie, Schule, Ausbildung, Beruf und im Alltag. Auch wenn extreme Bedrohungen wie Zwangssterilisationen, Genitalverstümmelungen, Todesstrafe, strafrechtliche Verfolgung u. ä. in Europa überwiegend der Vergangenheit angehören, sind heute Diskriminierung und gesellschaftliche Benachteiligung nicht nur alltäglich sondern sogar tendenziell wieder ansteigend, wie z. B. bei Hassverbrechen, und die Rechtslage verschlechtert sich vielerorts auch weiter bzw. wieder. Solidarität mit betroffenen Personen ist daher für eine feminisitische Community unerlässlich.

Wie kann ich trans, inter, nicht binäre und agender Personen aktiv supporten?

tbd

Wieso brauchen trans, inter, nicht binäre und agender Personen einen Space bei uns?

Die meisten trans, inter, nicht binären und agender Personen werden ihr ganzes Leben lang aufgrund ihres Genders ausgegrenzt, benachteiligt und werdenausgegrenzt, vor allem in der endo-cis-heteronormativen Gesellschaft nicht als vollwertiges Mitglied akzeptiert und aufgenommen, wie es für endo cis heteroheteronormativen Spaces. Betroffene Personen brauchen - genauso wie auch Frauen - einen Raum, in dem sie sich ohne jeglicheskonstante ZutunDiskriminierungen ihrerseitsund derMikro-Aggressionen Fallentfalten ist.können.

tbc

Die Haecksen haben 2021 entschieden, sich für alle FLINTA zu öffnen um ihren Raum mit Betroffenen zu teilen.

Wieso ist der Schutz der Privatsphäre für trans, inter, nicht binäre und agender Personen besonders wichtig?

Aufgrund anhaltender Diskriminierung und der realen Bedrohungslage für trans, inter, nicht binäre und agender Personen ist der Schutz der Privatsphäre betroffener Personen von besonderer Bedeutung. Betroffene zu outen kann gravierende Konsequenzen für deren Leben und Lebensgrundlage haben: Jugendliche sind womöglich von ihrer konservativen Familie abhängig, andere sind beruflich auf Privatsphäre angewiesen und nicht zuletzt gibt es rechtliche Aspekte.

Trans, inter, nicht binäre und agender Personen sind nicht unter Einsatz von Angehörigen, Familie, Gesundheit, Lebensgrundlage und Leben allein verantwortlich für ihre Gleichstellung zu kämpfen. Die Verantwortung dafür ist eine gesamtgesellschaftliche. Laut einer Studie aus dem Jahr 2024 (in Deutschland) haben jedoch weniger Menschen schon mal eine betroffene Person aktiv unterstützt (29%) als es Menschen gibt, die mindestens bei einer Fragestellung der Auffassung sind, dass trans, inter, nicht-binäre oder agender Personen nicht die gleichen Rechte haben sollten wie cis Personen (30%) - ein knappes Ergebnis, aber es steht bestenfalls 1:1. Deswegen müssen wir alle jeden Tag aktiv dazu beitragen, die Privatshäre von trans, inter, nicht binäre und agender Personen zu beschützen und sie bei ihrer informationellen Selbstbestimmung unterstützen.

Warum und wie gendern / entgendern?

Wir gendern, damit alle Personen unabhängig von ihrem Gender inkludiert werden - und nicht nur mitgemeint werden. Gendern bezeichnet dabei eigentlich das, was so gerne diskrediert wird: nämlich geschlechtsspezifisch zu schreiben, bspw. "liebe*r Leser*in". Entgendern bezeichnet geschlechtsneutrale Formen, wie bspw. "liebe Lesende". Während Entgendern eher perspektivisch ein sinnvolles Ziel darstellt, erhöht explizites Gendern auch sprachlich die Sichtbarkeit marginalisierter Gender.

Beim Gendern ist das Gendersternchen normalerweise die erste Wahl, aber auch der Unterstrich wird gut unterstützt. Es werden grundsätzlich Varianten bevorzugt, die nicht die Sichtbarkeit reduzieren, wie es bspw. beim Doppelpunkt der Fall ist. Hier gibt es eine kleine Anleitung zur gendergerechten Sprache im Wiki. Im gesprochenen Wort wird das Gendersternchen als Glottisschlag gesprochen - das lässt sich am leichtesten üben, wenn du bewusst getrennt aussprichst: "Leser*innen" wird zu "Leser. Innen.". Diese Pause gibt es auch in vielen ganz gewöhnlichen Begriffen, ein populäres Beispiel ist das "Spiegel. Ei". Die Pause ist auf diese Weise etwas länger, als wenn du es wie sonst "Spiegelei" aussprechen würdest, aber diese etwas längere Pause ist auch erwünscht.

Was mache ich, wenn ich mir bei den Pronomen unsicher bin?

Es ist grundsätzlich immer völlig okay und meistens auch erwünscht nachzufragen. Das zeigt in erster Linie Interesse und dein Bemühen. Wenn du aus welchen Gründen auch immer nicht fragen kannst oder möchtest, kannst du entweder versuchen zu raten oder du kannst einfach versuchen ganz auf Pronomen zu verzichten.

Bitte beachte beim Raten immer, dass Gender sich nicht von körperlichen Merkmalen ableitet. Pronomen können sich auch ändern und Menschen können mehrere Pronomen gleichzeitig für sich verwenden.

Ohne Pronomen ist übrigens einfacher als es klingt: Aus "sein Hund" wird "Bills Hund", aus ihrem Haus" wird "Bills Haus", aus "they hat gesagt" wird "Bill hat gesagt" usw. Einige agender Personen bevorzugen sogar diese Variante - das entspricht i. d. R. auch dem richtigen Vorgehen bei der Angabe "keine Pronomen" bzw "none".

Welche sprachlichen Feinheiten gibt es sonst noch zu beachten?

Wenn du ein paar ganz einfache Grundregeln des respektvollen Umgangs miteinander beachtest, dann kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen:

  • respektiere dein Gegenüber: Du entscheidest nicht wie dein Gegenüber heißt, was dein Gegenüber in der Hose hat, welche Pronomen dein Gegenüber verwendet - selbst wenn du dein eigenes Baby im Arm hast entscheidest du höchstens eins davon, nämlich den Namen.
  • beschreibe niemanden in einer abwertenden, stigmatisierenden oder einengend-kategorisierenden Weise - das gilt auch dann, wenn Personen sich selbst mit solchen Begriffen beschreiben! Eine Selbstzuschreibung berechtigt nicht zur Reproduktion.

Alles andere sind eher technische Details, aber deswegen noch lange nicht bedeutungslos. Ein paar momentan populäre Beispiele:

  • falsche Verwendung von "trans" als Präfix statt Adjektiv, trans Frauen vs. Transfrauen: trans ist, wie es hier in den FAQ auch häufig verwendet wird, ein Adjektiv. Eine trans Frau ist keine andere "Art" von Frau sondern einfach nur eine Frau, die trans ist. So wie eine große Frau keine Großfrau ist, heißt es richtig trans Frau. Selbiges gilt natürlich auch für inter Frauen sowie trans Männer und inter Männer.
  • Verwendung ungeeigneter Satzzeichen zum Gendern, Gender-Sternchen vs. Doppelpunkt: Manche Menschen verwenden den Doppelpunkt als Sonderzeichen zum Gendern, weil dieser sich so "schön" (gemeint ist: unauffällig) ins Schriftbild einfügt. Das Problem dabei: Das Gender-Sternchen und Gendern sollen genau das nicht tun. Das Gender-Sternchen soll Platz einräumen und auffallen, es beschreibt schließlich auch sehr viele Menschen.

Mehr über das Thema findest du im Kapitel Sprachliches.